Geschichte

Auf der Frankfurter Buchmesse 2006 wurde die Literacy Campaign ins Leben gerufen. Ziel war es, ein internationales Netzwerk für Grundbildung und Alphabetisierung aufzubauen.

Der erste Schritt in unserer Geschichte war die LitCam Konferenz 2006, die wir gemeinsam mit den Kooperationspartnern UNESCO Institute for Lifelong Learning und der Bundesverband für Alphabetisierung und Grundbildung e.V. organisierten. Hier kamen NGOs aus unterschiedlichen Ländern zusammen, stellten ihre Projekte vor und wiesen gemeinsam auf die Wichtigkeit des Themas Grundbildung und Alphabetisierung hin. Dieses Veranstaltungsformat wurde bis ins Jahr 2015 beibehalten.

Der zweite große Schritt war der Start von "Fußball trifft Kultur" im Jahr 2007 an der Karmeliterschule im Frankfurter Bahnhofsviertel. Erstmals konnten hier 24 Kinder ihre sozialen und sprachlichen Kompetenzen durch Fußballtraining mit einem Jugendtrainer von Eintracht Frankfurt, Kompetenzunterricht durch eine erfahrene Lehrerin und kulturellen Aktivitäten stärken.

Seit 2010 arbeiten wir als eigenständige gemeinnützige Gesellschaft. Unser Sitz ist im Frankfurter Haus des Buches.

Das integrative Programm "Fußball trifft Kultur" ist bis heute unser wichtigstes Anliegen. Hinzugekommen sind die Initiative "Bücher sagen Willkommen", mit der wir Lern- und Leseecken für Menschen mit Fluchthintergrund einrichten, der Lese-Kicker, unser Preis für das beste Fußball-Kinderbuch und unser jährlicher Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse mit Bühne und Ausstellungsareal.


Hintergrund

Der Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2020“ bestätigt: In Deutschland steht der Bildungserfolg in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der sozialen Situation der Familie.
Das deutsche Bildungssystem steht vor großen Herausforderungen: Der Anteil derjenigen, die ohne Schulabschluss die Schulen verlassen, wird größer. Seit 2013 ist er laut Bericht von 5,7 auf 6,9 Pro-zent im Jahr 2018 gestiegen.

Über alle Bildungsbereiche hinweg gibt es Menschen mit geringen schriftsprachlichen Kompetenzen. Laut der Unicef Studie 2018 „Ein unfairer Start ins Leben“ erreichen etwa 16 Prozent der Schüler*innen in Deutschland im Alter von 15 Jahren nicht das Grundkompetenzniveau im Lesen (Level 2), das als Voraussetzung angesehen wird, um effektiv und produktiv am Leben der Gesellschaft teilhaben können. Dies bestätigte auch die im Dezember 2019 veröffentlichte Pisa-Studie 2018. Ein Fünftel der 15-Jährigen ist kaum in der Lage, den Sinn von Texten zu erfassen und zu reflektieren.

Die Lesekompetenz der Schüler*innen mit Zuwanderungshintergrund ist seit 2009 unverändert. Sie erzielen weiterhin schlechtere Ergebnisse als Jugendliche ohne Zuwanderungshintergrund (472/524 Punkte). Stärker als in anderen Staaten ist der Zuwanderungshintergrund mit dem sozialen Status verknüpft.

Um Kinder frühzeitig zu fördern und ihnen bessere Perspektiven zu bieten, initiierte LitCam 2007 das Bildungsprojekt „Fußball trifft Kultur“ (FtK). Unabhängig von Herkunft und Hintergrund der Kinder findet sich ein gemeinsamer Punkt: die Begeisterung für den Fußball!


Wirkung

"Fußball trifft Kultur" wirkt! Das beobachten wir jede Woche in unseren Schulen, das zeigt sich beim jährlichen Abschlussturnier, wenn ca. 700 Kinder aus allen Standorten zusammenkommen und das wurde uns durch Auszeichnungen und das Phineo Wirkt-Siegel bestätigt.

Wir starten im Kleinen: Mit einer Gruppe von ca. 24 Kindern arbeiten unsere Trainer*innen vor Ort und können so auf die individuellen Bedürfnisse eingehen. Durch die Kombination von Sprachunterricht, Fußballtraining und kulturellen Aktivitäten können wir viele Kompetenzen vermitteln: sprachliche Kompetenzen als Grundlage für eine gelingende Bildungslaufbahn, soziale Kompetenzen wie Teamgeist, Respekt und Disziplin durch den Sport und durch die kulturellen Aktivitäten die Kompetenz, über den eigenen Horizont hinauszublicken.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für jedes Lernen ist die Motivation. Das gelingt uns im wahrsten Sinne des Wortes spielend: Fußballspielen macht Spaß und ist so die erste Motivation, dabei sein zu wollen. Darüber hinaus wird das Training von Jugendtrainer*innen von Bundesliga-Clubs durchgeführt. Die Kinder werden ins Stadion eingeladen und erhalten fürs Abschlussturnier Trikots des lokalen Vereins. Und auch im Kompetenztraining wird auf das runde Leder zurückgegriffen: Die Kompetenztrainer*innen nutzen Fußballthemen im Unterricht und lesen z.B. Fußballbücher.

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